Wenn der Magen brennt

Kennst du das?
Du hast mit deiner Freundin Kaffee getrunken, ein Stück Kuchen / Torte gegessen oder ein Glas guten Riesling getrunken - und da ist es wieder: ein Druck auf dem Bauch, kein Appetit, sobald du dich bückst oder dich hinlegst, steht dir "die Säure bis zum Hals".

Solange das nur hin und wieder ist, ist es zwar lästig, aber richtet keinen weiteren Schaden an. Gut wäre es dann, auf die Signale zu hören und die Tage darauf "magenfreundlicher " zu essen / zu trinken. Es ist aber nicht nur WAS wir ESSEN und TRINKEN, sondern es kommen noch weitere Faktoren hinzu - jeder für sich unproblematisch, aber in Summe treten dann Probleme auf - beim einen mehr, beim anderen weniger.

Ein saurer Magen ist also erst einmal nur ein Symptom, keine eigene Krankheit - und meistens kann man es auf bestimmte Umstände zurückführen:

Essen und Trinken: fettreiche Mahlzeiten, Zucker, säurehaltiger Wein

Nikotin (Zigaretten u.ä) und Alkohol

Medikamente (vor allem Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac)

Stress / Schlafmangel

Unbehandelt und im Dauerstreß kann das  allerdings zu einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) führen, die kritisch werden kann.

WICHTIG: Halten Magenbeschwerden länger als 14 Tage an, bitte ärztlich abklären lassen, was die Ursache ist.

Upps - auch wenn es keiner gerne hört - eigentlich merkt ja jeder, was ihm bekommt - und was eben nicht.

Häufig sind es ja mehrere Faktoren, die zusammenkommen - das gibt dann viel Spielraum für Verbesserung... Aus meiner Erfahrung heraus sind es häufig Medikamente, gepaart mit Zucker (für die Nerven...) und / oder Kaffee und wenig Schlaf / viel Streß.

Jetzt kannst du dir überlegen, woran du am einfachsten etwas ändern kannst - und wenn dann wieder weniger Streß ist, kannst du auch wieder deinen Kaffee trinken..

Wenn das mal nicht reicht und schnelle Hilfe not tut, gibt es leichte Mittel, die die Säure binden, z.B. Rennie - ähnlich auch Soda o.ä

Nachteile: Es gelangt zuviel davon in den Magen - und der reguliert:

Nachricht an Hirn: zuwenig Säure - ergo: es wird nachproduziert! Boom Bäng, nix gewonnen.

Mittel wie Talcid, Maaloxan, Riopan sind bei leichten Beschwerden besser.

Nachteil: bei zu häufigem Gebrauch reichert sich Aluminium im Körper an - auch nicht gut.

Mittel wie Omeprazol, Pantoprazol (egal ob frei verkäuflich oder verschreibungspflichtig) stark wirksam. Nachteile - s. eigenes Kapitel

1. Glas kalte Milch, Mandeln kauen - wem es hilft, prima (bitte nicht bei Milchunverträglichkeit)

2. Kräutertees wie z.B Kamille, Fenchel, Anis, Kümmel - Pfefferminze reizt häufig

3. Leinsamen - am besten in Wasser aufgekocht und dann getrunken

3. Natron - s.oben, es kann außerdem zu Blähungen führen

3. Lakritz - wurde früher empfohlen, heute besser nicht mehr: Lakritz treibt den Blutdruck hoch und belastet die Nieren

Sogenannte Säureblocker oder Magenschutzmittel wie z.B. Pantoprazol oder Omeprazol werden häufig vom Arzt verordnet - sind aber in kleinen Mengen auch frei verkäuflich.

Vorteil: Sie sind stark wirksam, indem sie die Magensäure blockieren. Ist der Magen stark gereizt, kann es eine gute Hilfe sein, für einige Tage diese Mittel zu nehmen, um den Magen zur Ruhe kommen zu lassen.

1. Nachteil: Wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen worden sind, ist es wichtig auszuschleichen, sonst gibt es den Rebound Effekt wie bei Soda (s.oben) und der Magen produziert ganz viel Säure auf einmal. Kennst du das bereits? Das kannst du vermeiden, indem du diese Mittel langsam ausschleichst - oder am besten wirklich nur für ein paar Tage nimmst.

2. Nachteil: Viel wichtiger ist es aber zu wissen, dass bei längerem Gebrauch von diesen Säureblockern eben genau das passiert, was geplant ist - es fehlt die Säure im Magen.

Warum ist das ein Nachteil, wenn du doch eigentlich das erreichen willst?

Unser Magen braucht eine gewisse Menge an Säure für die Verdauung der Nahrung!

Ohne die Säure können viele Vitamine und Mineralien nicht aufgenommen werden, so dass ein Mangel entsteht. Wenn dir folgendes bekannt vorkommt, ist es höchste Zeit, zu handeln:

immer wiederkehrende Muskelkrämpfe in Waden oder Oberschenkeln, Infektanfälligkeit, Nervosität / schlechter Schlaf, Erschöpfung.

Wenn du aus medizinischen Gründen Pantoprazol o.ä. einnehmen musst, ist es daher ratsam, bestimmte Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, um diesen Mangel auszugleichen. Meine Empfehlung ganz grundsätzlich wäre auf jeden Fall Magnesium, Vitamin D und Vitamin B12 zu ergänzen, alles weitere wäre dann individuell zu klären.