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Mein Kind hat Fieber, was nun?

Was ist eigentlich Fieber und wozu soll das gut sein?

Immer wieder erfahre ich, dass junge Eltern es mit der Angst zu tun bekommen, wenn ihr Kind fiebert.

Ganz wichtig ist mir, dass Ihr wißt, dass Fieber nichts Schlimmes ist, was um jeden Preis verhindert werden muss!

Bei einem normal gesunden Menschen ist Fieber eine HEILREAKTION auf Krankheitserreger oder auch krankmachenden Stress! "Die Natur unternimmt nichts, um sich selbst zu schaden", darauf könnt Ihr auch hier vertrauen. Meistens ist Fieber  - oder erhöhte Temperatur - das Bestreben, krankmachende Erreger zu "verbrennen", das  sollten wir nicht sinnlos stoppen.

Aber ab wann spricht man eigentlich von Fieber?

Erhöhte Temperatur ist eine Meßtemperatur  über 37,7°C rektal gemessen, erst über 38,5°C spricht man von Fieber.

ACHTUNG: Bei Babys unter 6 Monaten ist Vorsicht geboten, sobald die Temperatur auf 38,5°C oder darüber steigt - dann bitte ab zum Arzt. Ansonsten ist es wichtig, dass Ihr Euer Kind anschaut: viele Kinder sind auch noch mit 40°C relativ fit, hier würde eine deutliche Fiebersenkung nur den Erregern helfen, sich noch weiter auszubreiten und die Kinder neigen dazu, sich zu übernehmen, anstatt den Schongang einzulegen. Solch ein Kind könnt Ihr - natürlich unter Kontrolle - fiebern lassen, ggfs. kann man mit natürlichen Mitteln die Spitzen des Fiebers mildern, eine radikale Fiebersenkung aber mit chem. Mitteln kann ich hier nicht empfehlen.

Nicht dass Ihr mich falsch versteht  - es ist wichtig, der Ursache des Fiebers auf den Grund zu gehen, insbesondere, wenn es schnell steigt oder länger anhält. Dann liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Infekt vor, der behandelt werden muss, nur das Fieber - das würde ich lassen. Sobald der Infekt sich bessert, verschwindet auch das Fieber ganz von allein, ist also auch eine gute Rückkopplung, ob die Therapie greift.

Bei extrem hohem oder sehr lang anhaltendem Fieber (über 41°C oder mit Fieberkrämpfen), bzw. wenn das Kind sehr schlapp wirkt, ist eine Fiebersenkung mit chem. Mitteln angezeigt.

Fieber steigt meistens am Abend - bei Kindern so ab 17:00, einen Anstieg bemerkt man häufig dadurch, dass Kinder dann anfangen zu frösteln. Das Zittern hilft dem Körper, die !gewollte! Temeperaturerhöhung zu produzieren - hier macht es sogar Sinn, das Kind warm zu halten. Irgendwann erreicht das Fieber seinen Höhepunkt, um dann - meist mit Schweiß - in die Heilungsphase überzugehen.


  • bis 37,8°C:  normale Temperatur, kann im Laufe des Tages schwanken und ist abend häufig etwas erhöht. Nach viel Getobe und Gerenne, aber auch im Wachstumsschub ist abends eine Erhöhung bis zu 38°C möglich.
  • >38°C:       erhöhte Temperatur, von Zeit zu Zeit kontrollieren und auf       andere Krankheitssymptome achten
  • 38,8°C:       deutliches Fieber: ärztliche Kontrolle ratsam
  • 39,8°C:       hohes Fieber: unbedingt ärztliche Kontrolle nötig

Generell: bei hohem oder langandauerndem Fieber, das mit einem schlechten Allgemeinzustand gekoppelt ist, bitte ärztliche Kontrolle, um der Ursache auf den Grund zu gehen - auch hier ist einfach nur Fiebersenkung nicht sinnvoll - das verschleiert nur den eigentlichen Infekt!

Was ist sinnvoll zu tun?

Sinnvoll ist es auf jeden Fall, Euer Kind zu beobachten und entsprechend zu handeln. Sollte das Fieber am nächsten Tag noch bestehen - oder das Wochenende bevorstehen, lasst die Ursache bitte beim Kinderarzt,-ärztin abklären.

WICHTIG: Im Haus haben solltet Ihr:

-Fieberthermometer

-Lappen, kleine Handtücher für Wadenwickel

- für Notfälle chem. Fibermittel wie Paracetamol oder Ibuprofen

-natürl. Fiebersenker, wie z.B. Viburcol

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